10. November 2011

"Save the Polycarbonate"? - Über die Zukunft der CD

Von Lukas Böhnlein
ursprünglich veröffentlicht im persönlichen Blog

Soeben las ich auf Gulli, dass es angeblich Pläne der großen Plattenfirmen geben solle, die Audio CD bis Ende 2012 abzuschaffen. Der Gulli Artikel bezieht sich wiederum auf einen Eintrag auf Side-Line. Bestätigte Informationen von den Majorlabels selbst gibt es bisher nicht.

Angesichts der immensen Vorteile des nicht physischen Musikvertriebs gehe ich davon aus, dass dieser in Zukunft alle Physischen Tonträger in ein Nischendasein für Sammler und Liebhaber drängen wird. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass die Schallplatte die CD überleben wird. Denn als Sammlerstück macht eine Vinylplatte einfach mehr her. Dagegen ist die CD eigentlich relativ unpraktisch: Sie muss jedesmal gewechselt werden, wenn man eine neue CD hören möchte; Sie ist fehleranfällig und begrenzt haltbar; Das Format und damit die Speicherkapazität ist festgelegt (Bei einem Download kann ich im Idealfall entscheiden ob ich z.B. eine kleine Wegwerf-MP3 oder eine FLAC-Datei haben möchte); Die CD ist zudem sehr unpraktisch, wenn man unterwegs ist.

Dass es aber ab 2013 überhaupt keine CDs mehr geben soll zumindest nicht von den vier Majors halte ich für unwahrscheinlich. Zwar sind kostenpflichtige Downloads im Vormarsch, machen aber laut einem Artikel in der Zeit bisher nur ein drittel des Weltweiten Umsatzes aus. In Deutschland sind es nur etwas mehr als zehn Prozent.


CDs werden aus Polycarbonat hergestellt Foto: © Maria Lanznaster  / pixelio.de


Eine wichtige Voraussetzung für die Abschaffung der CD wäre für mich, dass es bei den führenden digitalen Musikvertrieben eine bessere Auswahl an Formaten gibt. Denn archivieren von Musik ist bei verlustbehafteten Formaten nicht ohne hörbare Verschlechterung des Klanges möglich. Auch wäre es wünschenswert, dass es einen Ersatz für das Artwork einer CD gibt, beispielsweise in Form von PDF-Dateien. Es wären aber auch Videos, kleine Spiele oder ähnliches möglich.

Um die eigene CD-Sammlung fehlerfrei zu digitalisieren und somit zukunftsfähig zu machen kann ich Cuetools oder Exact Audio Copy empfehlen.

Wie seht ihr die Zukunft der CD? Kauft ihr noch welche?

3 Kommentare:

  1. Ich sehe es auch als eine wichtige Voraussetzung das verschiedene Formate die auch nicht Verlust behaftet sind und möglichst unter freien Lizenzen stehen angeboten werden. Wie du genannt hast FLAC oder ALAC (Apple lossles audio codec) der mittlerweile auch unter eine freien Lizens gestellt wurde. Auch das verlustbehaftete Format Vorbis sollte als alternative zu mp3 angeboten werden da es ebenfalls frei lizensiert ist und eigentlich überlegen ist in vielen belangen. Technisch sollte so was so realisiert werden, das man, wenns schon urheberrechtlich geschützt ist, sich nur einmal die rechte kauft und dann das Werk in verschiedenen Formaten zur Verfügung stehen hat. Ebenfalls bei Filmen, es ist eine Frechheit das man sich erst die DVD kauft und beim kauf des gleichen werks in HD auf blueray noch mal den vollen Preis zahlen soll. Ich hoffe das sich die User derartige Dinge nicht gefallen lassen, gerade wenn die Möglichkeiten da sind so was online sehr einfach sinnvoller und "gerechter" zu realisieren. =)

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  2. Das sehe ich auch so. Hab mich im Artikel nicht so ausführlich mit den Formaten beschäftigt, weil hier mein Ziel nicht auf der Vorstellung unterschiedlicher Audio-Formate lag. Es bleibt natürlich auch in Sachen Urheberrecht spannend, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass das bestehende noch lange in dieser Form bestehen wird.

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  3. "Hab mich im Artikel nicht so ausführlich mit den Formaten beschäftigt" - Deshalb mein Kommentar, der mehr ergänzen soll als Kritik üben will! =) Ich finde deinen Artikel gut!

    Was hast du denn für Vermutungen hinsichtlich der Änderung des Urheberrechts?

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