von Lukas Böhnlein und Lara Schimweg
In den Kinos läuft derzeit der Film
„Steve Jobs“ von Aaron Sorkin und Walter Isaacson. Steve Jobs war
ein Innovator nicht nur auf dem Computer- und Technikmarkt. Er
beeinflusste auch maßgeblich das Musikbusiness und die
Filmindustrie. Die Apple-Produkte stehen für ansprechendes Design.
Sie werden ebenso geliebt, wie gehasst. Die Person Steve Jobs dürfte
also interessant sein, vor allem auch für Kreative. Und der Film?
Michael Fassbender als Steve Jobs © Universal Pictures |
Steve Jobs (gespielt von Michael
Fassbender) präsentiert neue Produkte – darum geht es im
Wesentlichen. Und jedes mal gibt es kurz vor der Präsentation
Schwierigkeiten: Mal mit der Technik, mal mit Mitarbeitern und
Geschäftspartnern oder mit Chrisann Brennan, der Mutter seiner
verleugneten Tochter Lisa – meistens mit allen auf einmal. Jobs
wird klischeehaft als Workaholic dargestellt, dem seine Arbeit
wichtiger ist als die Familie. Die Ehe mit Laurene Powell, aus der
drei weitere Kinder hervorgingen, bleibt unerwähnt – das Bild des
herzlosen Vaters würde wohl brüchig werden. Später nähern sich
Jobs und seine erste Tochter Lisa im Film aber an. Ihr tragbarer
Kassettenplayer inspiriert Steve Jobs den iPod zu entwerfen. Diese
Darstellung wirkt etwas platt, wie viele andere Szenen.
Die Produktpräsentationen werden im
Film zum Schaufenster, durch das wir in Jobs Leben blicken sollen. In
Wirklichkeit haben all diese Ereignisse natürlich nicht immer kurz
vor der Vorstellung neuer Produkte stattgefunden – wenn überhaupt.
Der Film geht sehr kreativ mit Jobs Biografie um,
so dass man sich durchaus fragen kann, warum es sich lohnt den Film
anzuschauen. Kann man als Kreativer etwas aus dem Film mitnehmen?
Steve Jobs (Fassbender) und Steve Wozniak (Rogen) © Universal Pictures |
Vielleicht aus dieser Szene, in der
Steve Wozniak (Seth Rogen) seinem Namensvetter Steve Jobs vorwirft, dass er
eigentlich keinerlei Kompetenzen besäße:
„You can't write code... you're not
an engineer... you're not a designer... you can't put a hammer to a
nail. I built the circuit board. The graphical interface was stolen
from Xerox Parc. Jef Raskin was the leader of the Mac team before you
threw him off his own project! Someone else designed the box! So how
come ten times in a day, I read Steve Jobs is a genius? What do you
do?“
Steve Jobs antwortet: „I play the
orchestra, and you're a good musician. You sit right there and you're
the best in your row.“
Vielleicht kann man für sich daraus
die Erkenntnis ziehen, dass Kreativschaffende nicht alles beherrschen
müssen. Der Komponist muss die Klarinette nicht spielen können –
nicht mal Notenkenntnisse sind zwingend erforderlich - und der
Architekt muss nicht unbedingt mauern können, um ein Meisterwerk zu
schaffen. Ob dieses Gespräch wirklich stattgefunden hat, spielt
dabei keine Rolle.
Ob sich der Kinobesuch wirklich lohnt,
entscheidet jeder selbst.
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rege Diskussion.
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